Der Verein „Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.“ bietet mit seinem bundesweiten Förderprogramm „Denkmalerhalt und Kulturtouristische Nutzung Historischer Bauten“ eine attraktive Alternative zu staatlichen Förderprogrammen. Seit Oktober 2022 hilft der gemeinnützige Verein mit Unterstützung von Airbnb bei der Sanierung bedeutender Kulturdenkmäler in Deutschland. Bei einer Sitzung am Freitag, 24. Mai, im Allianzforum Berlin kürte eine Fachjury nun die sechs Gewinnerprojekte der dritten Förderrunde.
Dritte Förderrunde erfolgreich abgeschlossen
Auch in der dritten Förderrunde erreichten „Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.“ zahlreiche engagierte Projektanträge – von Wasserschlössern über Getreidemühlen bis hin zu Bahnhofsgebäuden. Am Freitag, 24. Mai, wurden bei einer Jurysitzung im Allianzforum Berlin aus 33 eingereichten Bewerbungen sechs weitere vielversprechende Projekte von einer Fachjury gekürt. Die Vorsitzende der Jury Dr. Ulrike Wendland, Geschäftsführerin vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, lobt die erfolgreiche Initiative von „Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.“: „Mit dem Förderprojekt wird auf einen wertebasierten Tourismus im ländlichen Raum aufmerksam gemacht, der Gegenentwürfe zum schädlichen ‚Overtourism‘ darstellt.“
Keine leichte Entscheidung
In einem zweistufigen Auswahlverfahren nominierten eine vorgeschaltete Fachkommission und eine Jury die finalen Projekte. Sabine Hölper, freie Journalistin beim Tagesspiegel und ebenfalls Mitglied der Jury, zeigt sich begeistert: „33 eingereichte Projekte, 16 in der engeren Auswahl – da hatten wir es schwer, sechs Förderkandidat:innen auszuwählen. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen.“ Kathrin Anselm, General Manager DACH, CEE & CIS bei Airbnb, ergänzt: „Auch in dieser Förderrunde fiel uns die Entscheidung nicht leicht, denn es waren wieder tolle Bewerbungen dabei. Besonders schön ist dieses Mal, dass die in den historischen Gebäuden angebotenen Unterkünfte viel Platz bieten. Denn etwa jede fünfte Suchanfrage auf Airbnb wird von Familien oder Gruppen getätigt, die auf ihren Reisen auch das kulturelle Erbe Europas und Deutschlands entdecken wollen. Dies verteilt den Tourismus in ländliche Gegenden, die wirtschaftlich von den Gästen profitieren.”
Sechs Gewinner:innen aus fünf Bundesländern
Als Gewinner:innen der dritten Förderrunde gingen hervor: Burg Spantekow, Schloss Senden, Schloss Kuckuckstein, die Stiftung Haus Schminke, die Künstlerstadt Kalbe sowie die ehemalige Öl- und Getreidemühle Sonnewalde. Die Förderprojekte befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. Sabine Hölper beglückwünscht die Gewinner:innen: „Sie haben sehr überzeugende Konzepte eingereicht. Allen anderen empfehle ich eine nochmalige Bewerbung. Manchmal klappt es im zweiten Anlauf.“ Burg Spantekow und Schloss Senden können sich über eine Förderung in Höhe von 25.000 Euro freuen. – Schloss Kuckuckstein, die Stiftung Haus Schminke, die Künstlerstadt Kalbe sowie die ehemalige Öl- und Getreidemühle Sonnewalde werden mit jeweils 50.000 Euro gefördert. Dr. Ulrike Wendland führt aus: „Die Gewinnerprojekte befinden sich teils in Gegenden, in denen soziokulturelle Projekte keine Tradition hatten und Akzeptanz finden mussten – das sind also sehr erfolgreiche Schritte in die richtige Richtung.“ Bei der Jahrestagung von „Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.“ am 10. und 11. Juni im Kloster Eberbach stellen die Gewinner:innen der zweiten und dritten Förderrunde ihre Projekte vor.
Eine hochkarätige Jury
Jurymitglied Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands, spricht dem Programm und der Jury sein Lob aus: „Dieses Förderprogramm ist einmalig in Deutschland und besitzt eine enorme Strahlkraft. Es war mir eine Freude, gemeinsam mit renommierten Expert:innen in der Jury zusammen zu arbeiten.“ Ebenfalls Teil der Jury waren Jens Spanjer von Schlösser und Gärten in Deutschland e. V., Annette Liebeskind von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Dr. Achim Krekeler, von Krekeler Architekten Generalplaner, Olivia Hohoff, Senior Strategic Partnerships Manager DACH & CEE bei Airbnb, Designerin Anna Gräfin Stauffenberg, Fotograf Ferdinand Graf Luckner sowie Marketingexperte Philipp Virag.
Denkmalschutz neu gedacht
Mit dem Förderprogramm will „Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.“ den dauerhaften Erhalt von Denkmälern möglichst unbürokratisch fördern und diesen mit kreativen Nutzungskonzepten verknüpfen. „Neben der fachgerechten Instandsetzung von Denkmälern geht es in unserem Förderprogramm vor allem darum, sinnvolle und für Gäste erlebbare Nutzungen für historische Gebäude zu etablieren, die für die EigentümerInnen eine wirtschaftliche Basis für den dauerhaften Erhalt schaffen“, so Jens Spanjer, erster Vorsitzende des Vereins Schlösser und in Gärten in Deutschland.
