HALLE MESSE unterstützt Förderverein “Park Dieskau”

von 8. April 2009

Mit einer 1.000 Euro Spende unterstützt die HALLE MESSE die Rekonstruktion des Chinesischen Teehauses im Park Dieskau. Damit löst die Messegesellschaft einen wesentlichen Teil der Leistungen ihrer Sponsoringvereinbarungen mit dem Förderverein "Park Dieskau" ein. Dieser widmet sich der Parkunterhaltung und Denkmalpflege. Dazu gehört die Wiedererrichtung des Chinesischen Teehauses/Pavillons am historischen Standort im Park Dieskau, die in diesem Jahr beginnt. Der Park gehört zu insgesamt 40 Anlagen des Landesprojektes "Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt".

"Mit der Unterstützung möchten wir unsere regionale Verbundenheit unterstreichen", so der Geschäftsführer der HALLE MESSE, Roland Zwerenz. "Zumal der Park in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gelände der HALLE MESSE liegt, und wie diese auch, über die regionalen Grenzen hinaus in ganz Mitteldeutschland bekannt ist."

"Die Rekonstruktion des Chinesischen Teehauses stellt für uns einen wesentlichen Schritt dar, der die Attraktivität des Parks erhöht und seine Bedeutung für die mitteldeutsche Kulturlandschaft betont", freut sich der Vorsitzende des Fördervereins, Prof. Dr. habil. Hans-Joachim Kertscher.

Die Rekonstruktion des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Teehauses erfolgt in zwei Abschnitten. Im Zuge des ersten Bauabschnittes soll eine Plattform auf den historischen Fundamenten errichtet werden. Diese schützt zum einem die Fundamente und zum anderen dient sie als Aussichtsplattform für Besucher. Angeordnet an historischer Stelle soll so das Raumerlebnis und die Sichtbeziehung von der Orangerie/Schloss zum Chinesischen Teehaus wieder erlebbar werden.

Ziel des zweiten Bauabschnittes ist es, eine räumliche Erinnerung mit eindeutiger Wiedererkennung der Teehaussilhouette zu schaffen. Die Kubatur des Teehauses wird dazu mit leichten Stahlprofilen nachempfunden. Bezugnehmend auf historische Quellen wäre ein späterer Bewuchs unter anderem mit wildem Wein denkbar. Der würde der Silhouette etwas Körperhaftes, aber gleichzeitig auch eine leichte "Unschärfe" verleihen, die signifikant für das Vergehen von Zeit stehen könnte.

Mit der Gründung des Fördervereins 1999 und der Aufnahme des Parks in das Landesvorhaben Gartenträume im Jahr 2000 begann die behutsame, natur- und denkmalgeschützte Wiederherstellung ausgewählter Teilbereiche. Mehrere Brücken sowie acht Denkmäler wurden seitdem wiedererrichtet. Dabei unterstützt der Verein die Gemeinde Kabelsketal als Eigentümerin großer Teile des Parks.

Als englischer Landschaftsgarten entstand der Park 1778-1784. Begründer war der spätere Kanzler der halleschen Universität, Carl Christoph von Hoffmann. Fürst Franz von Anhalt half ihm dabei und stellte ihm seinen Landschaftsgärtner Georg Gottlieb Schoch an die Seite. Die Blütezeit des Parks mit seinen interessanten Sichtachsen, geschickt angelegten Wegen, Gräben und Teichen sowie seiner pflanzlichen Vielfalt und seinen Denkmälern endete 1801 mit dem Tode Hoffmanns. Der "Goldhagen Obelisk" als Wahrzeichen des Parks und einige Bäume zeugen bis heute unbeschadet von dieser Zeit.

Zusammen mit dem in der Restaurierung befindlichen Renaissance-Schloss, in dessen Familienkapelle 1651 Dorothea Tautz, Mutter des Komponisten Georg Friedrich Händel, getauft wurden sein soll, und der barocken Kirche Sankt Anna bildet der Dieskauer Park heute ein attraktives Ausflugsziel.

Foto: Dr. Jürgen Laubner, Objektleiter HALLE MESSE übergibt Prof. Dr. habil. Hans-Joachnim Kertscher, Vorsitzender des Fördervereins "Park Dieskau" am einstigen Standort des Teehauses den Spendenscheck über 1000 Euro und erhält als Dankeschön eine Amor-Büste. Im Hintergrund Schloss und Park Dieskau.