Treppenlauf in „Scheibe A“

Foto: Manfred Boide

von Manfred Boide 13. August 2024

Feuerwehr Halle (Saale) bereitet sich auf internationale Wettbewerbe vor.

Bei über 33 Grad Celsius schwitzten am heutigen Tag nicht nur die Bewohner von Halle Neustadt. Auch die Feuerwehrsportgruppe der Stadt Halle (Saale) hatte alle Hände voll zu tun. Im Rahmen ihrer intensiven Vorbereitung auf die kommenden nationalen und internationalen Wettbewerbe, darunter die prestigeträchtigen „World Police and Fire Games 2025“ in Birmingham, fand der Auftakt des Trainingslaufs in der „Scheibe A“ statt, einem markanten Verwaltungsgebäude in Halle Neustadt.

Die Herausforderung: In voller Feuerwehrschutzausrüstung, inklusive angeschlossenem Atemschutz, galt es, die 17. Etage des Gebäudes aufzusteigen. Das bedeutet, 272 Stufen bei drückender Hitze – eine schweißtreibende Angelegenheit, die selbst den härtesten Feuerwehrleuten alles abverlangt. Doch für Katharina Dieckow, eine der erfahrenen Feuerwehrsportlerinnen und zugleich Leitstellendisponentin bei der Berufsfeuerwehr Halle, ist dies mehr als nur ein anstrengender Trainingslauf.

„Wir machen das, weil wir im Brandfall bei einem Hochhausfeuer, bei dem der Fahrstuhl nicht genutzt werden darf, fit für die Einsätze sein müssen“, erklärt Dieckow. Dabei betont sie nicht nur die Wichtigkeit der körperlichen Fitness, sondern auch der Spass, der bei diesen Trainingsläufen nicht zu kurz kommt. „Es macht uns auch Freude und ermöglicht uns die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen“, fügt sie hinzu. Dieckow, die auch als Sportinitiatorin für die Freiwillige Feuerwehr tätig ist, hat für das laufende Jahr bereits weitere Wettkämpfe im Blick, unter anderem in den Niederlanden.

Doch Spaß hin oder her, die Ernsthaftigkeit und das Verantwortungsbewusstsein hinter diesen Trainingseinheiten dürfen nicht unterschätzt werden. „Es ist auch immer eine enorme Belastung, die Stufen in voller Ausrüstung hinaufzusteigen und sofort einsatzbereit zu sein“, so Dieckow weiter. Denn im Ernstfall, wenn Menschen beispielsweise in der 10. oder 11. Etage eingeschlossen sind, zählt jede Sekunde. Die Feuerwehrleute müssen dann in der Lage sein, ohne Verzögerung zu handeln, und das erfordert eine ständige und intensive Vorbereitung – unabhängig von der Tageszeit, den äußeren Bedingungen oder der Wetterlage.

Die heutigen Temperaturen von über 33 Grad Celsius sind daher für die Einsatzkräfte kein Hindernis, sondern ein weiterer Test ihrer Belastbarkeit und ihres Durchhaltevermögens. „Das ist kein Bequemlichkeitssport“, betont auch Tobias Teschner, der Leiter des Fachbereiches für Sicherheit der Stadt Halle (Saale). Diese Worte verdeutlichen den hohen Anspruch, den die Feuerwehr an sich selbst stellt: Fitness, Schnelligkeit und vor allem die Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu arbeiten, gehören zu den Grundvoraussetzungen, die im Training immer wieder auf die Probe gestellt werden.

Neben der körperlichen Vorbereitung steht auch die psychische Belastbarkeit im Fokus. Denn die Teilnahme an Wettkämpfen wie den „World Police and Fire Games“ ist nicht nur eine Ehre, sondern auch eine immense Herausforderung. Hier treffen die besten Einsatzkräfte aus der ganzen Welt aufeinander, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Doch die Feuerwehr Halle (Saale) ist zuversichtlich, dass die intensive Vorbereitung Früchte tragen wird. „Wir sind stolz darauf, was wir leisten und werden alles geben, um Halle auch auf internationaler Bühne würdig zu vertreten“, sagt Katharina Dieckow abschließend.

In den kommenden Monaten wird die Feuerwehrsportgruppe weiterhin hart trainieren, um bestens vorbereitet in die anstehenden Wettkämpfe zu gehen – sowohl in Deutschland als auch international. Die Teilnahme an den „World Police and Fire Games 2025“ in Birmingham ist dabei das große Ziel, auf das alle hinarbeiten.

Der Trainingslauf zeigt eindrucksvoll, dass die Feuerwehr nicht nur im Einsatz stark ist, sondern auch im sportlichen Wettbewerb ihre Spitzenleistungen unter Beweis stellen. Es ist eine Mischung aus Teamgeist, sportlichem Ehrgeiz und unbedingtem Willen zur Perfektion, die die Feuerwehrsportler von Halle (Saale) antreibt – ganz gleich, wie heiß es auch sein mag.

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