Nach 13 Jahren: Hermes-Einkaufszentrum soll kommen

von 10. April 2012

Der Baustart für das seit 13 Jahren geplante Einkaufszentrum auf dem Hermes-Areal in Halle (Saale) rückt näher. Der Planungsausschuss hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans und der Änderung des Geltungsbereichs zugestimmt. Nun muss noch der Stadtrat Ende des Monats sein OK geben. Christian Feigl zweifelte die Notwendigkeit des geplanten Einkaufszentrums an. Viel mehr führe es zu einer Verlagerung der Kaufkraft weg von den kleinen Geschäften im Paulusviertel hin zu den großen Playern. Ganz anderer Meinung war Frank Sänger (CDU). “Die Menschen im Paulusviertel warten auf das Einkaufszentrum”, erklärte er. Sänger kritisierte die verschiedenen Behörden von Stadt und Land, die das Vorhaben seit Jahren blockieren. Auch Uwe Köck (Linke) warb für einen schnelen Beschluss zur Auslegung, schließlich hätten sich die unterschiedlichen Meinungen in all den Jahren nicht geändert. Auch der sachkundige Einwhner Dieter Lehmann warnte davor, das Vorhaben platzen zu lassen. Dies wäre ein verheerendes Signal für künftige Investoren. Daneben genieße der Investor, der seit 13 Jahren am Ball ist, so etwas wie Vertrauensschutz. Noch in diesem Jahr soll Baustart für das 12,5 Millionen Euro-Projekt sein. Geplant ist auf dem Hermesareal ein 6.800qm großes Einkaufszentrum. Hauptmieter soll mit 3.800 Quadratmetern ein Kaufland-Markt werden. Auf 250qm dürfen sich Textil- und auf 150qm Drogeriemärkte niederlassen. Auch die bereits jetzt auf dem Gelände ansässigen Händler Zoo Stoczek, Aldi und ein Getränkemarkt werden dabei sein. Um die Verkehrsanbindung kümmert sich der Investor. Dabei soll die Zufahrt zum Hermes-Gelände verbessert werden. Von der Paracelsusstraße aus soll von Norden her kommend auf zwei Fahrspuren das Abbiegen in die Äußere Hordorfer Straße ermöglicht werden. In der Äußeren Hordorfer Straße selbst wird es dann eine Kreuzung zum Parkplatz des Einkaufszentrums geben. Daneben prüft der Investor eine zweite Zufahrt für den Lieferverkehr. Die derzeit noch als Privatstraße fungierende Hermesstraße wird im Zuge der Umgestaltung als öffentliche Straße ausgewiesen. Um das Einkaufszentrum wird seit Jahren gestritten. IHK und Citygemeinschaft fürchten negative Auswirkungen auf die Innenstadt. Das Landesverwaltungsamt bereitet den Plänen ein jähes Ende, die Verwaltung musste erst vor Gericht ziehen. Später gab es noch Probleme um eine Bürgschaft und die Beteiligung des Investors an den Erschließungskosten.