Regionale Versorgung ist Gebot der Vernunft

von 4. März 2013

„Es scheint sich abzuzeichnen, dass aus den so genannten schwarzen Schafen mehr und mehr ganze Herden werden. Erst der Pferdefleischskandal, dann der Eierskandal und nun die neue Hiobsbotschaft, dass fast 4500 landwirtschaftliche Betriebe 45.000 t Mais aus Serbien erhielten, die durch einen krebsauslösenden Schimmelpilz (Aflatoxin) verseucht waren.

Die Abstände zwischen solchen Meldungen werden immer kürzer. Das sollte endlich Anlass genug sein, ernsthaft darüber nachzudenken, inwiefern Importe und Exporte von Nahrungsmitteln wirklich notwendig und gerechtfertigt sind und ob Globalisierung unter dem Gesichtspunkt der Nahrungsmittelsicherheit nicht eher ein Fluch als eine Chance für die Menschen ist.

Der globale Handel bietet beste Möglichkeiten, sich der öffentlichen Kontrolle zu entziehen, die Spuren kriminellen Handelns zu verwischen und dabei die ärmsten Länder noch schonungsloser auszubeuten.

Die jüngsten Meldungen bestätigen mit Nachdruck: Es ist schlichtweg ein Gebot der Vernunft, die Land- und Ernährungswirtschaft vorrangig regional zu betreiben und auch die Versorgung der Tierbestände weitestgehend aus eigenem betrieblichen oder regionalem Aufkommen zu sichern. Unter solchen Bedingungen sind die Verbraucherinnen und Verbraucher in höherem Maße auch Kontrolleure der Produktion.

Es stehen heute Wissen und Techniken zur Verfügung, die sicherstellen können, dass Nahrungsmittel und andere Produkte dort produziert werden wo sie am dringendsten benötigt werden. Es ist an der Zeit, endlich in diesem Sinne zu handeln.“