Ausbau und Modernisierung der Bahnstrecke Halle-Kassel

Ausbau und Modernisierung der Bahnstrecke Halle-Kassel
Foto: Manfred Boide
von 4. Juli 2024

Heute versammelten sich zahlreiche Gäste, darunter die Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Lydia Hüskens, auf dem Bahnsteig 1 im Hauptbahnhof Halle (Saale). Der feierliche Anlass war der offizielle Startschuss für ein umfangreiches Modernisierungsprojekt der Deutschen Bahn, das mit Investitionen von bis zu 625 Millionen Euro die Bahnstrecke zwischen Halle und Kassel erheblich verbessern soll.

 

Ein zentrales Element des Projekts ist die Erneuerung der Stellwerkstechnik. Insgesamt werden 33 alte mechanische Stellwerke durch 14 moderne elektronische Stellwerke ersetzt. Diese Maßnahme umfasst die Stellwerke in Sangerhausen, Berga-Kelbra, Riestedt, Blankenheim, Lutherstadt Eisleben und Teutschenthal. Die Bedienung dieser neuen elektronischen Stellwerke erfolgt künftig zentral über Röblingen am See und Nordhausen in Thüringen. Die Umstellung auf elektronische Stellwerke wird die Effizienz und Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs deutlich erhöhen und gleichzeitig die Betriebskosten senken.

Neben der Stellwerkserneuerung wird auch die Leit- und Sicherungstechnik auf der gesamten Strecke modernisiert. Dies beinhaltet insbesondere die technische Sicherung an 34 Bahnübergängen, die zukünftig ein höheres Maß an Sicherheit bieten sollen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den Anforderungen eines modernen und sicheren Bahnverkehrs gerecht zu werden und die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge zu verbessern.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts ist der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs in Lutherstadt Eisleben. Geplant sind der Bau neuer, barrierefreier Bahnsteige sowie zusätzliche Maßnahmen, die den Zugang und die Nutzung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erleichtern. Dies ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Zugänglichkeit und Inklusion im Bahnverkehr.

Aufgrund des intensiven Güterverkehrs zwischen Halle und Kassel werden in Röblingen am See und Sangerhausen längere Überholgleise gebaut. Diese neuen Überholgleise sind speziell darauf ausgelegt, längere Güterzüge effizienter und ohne Verzögerungen in den Fahrplan zu integrieren. Dies wird nicht nur den Güterverkehr beschleunigen, sondern auch den Personenverkehr entlasten und somit den gesamten Betriebsablauf optimieren.

Die ersten vorbereitenden Arbeiten haben bereits in Röblingen und Riestedt begonnen. Der Beginn der Hauptarbeiten ist für Herbst 2025 vorgesehen, wobei zunächst der Abschnitt zwischen Sangerhausen und Angersdorf in Angriff genommen wird. Die gesamten Bauarbeiten sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

„Nur mit einem attraktiven Angebot spielt die Bahn ihre Trümpfe als echte Alternative zur Straße aus. Dass gerade die viel befahrene Strecke Halle – Kassel nun so komplex modernisiert wird, ist ein gutes, richtiges und wichtiges Signal. Der Großraum Halle profiliert sich damit weiter zu einem leistungsfähigen und top modernen Knotenpunkt des Schienenverkehrs“, erklärte Dr. Lydia Hüskens während der Veranstaltung.

Fazit: Das umfangreiche Modernisierungsprojekt stellt einen bedeutenden Fortschritt für den Schienenverkehr in der Region dar. Mit der Erneuerung der Stellwerkstechnik, der Verbesserung der Sicherheitstechnik, dem barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen und der Erweiterung von Überholgleisen für lange Güterzüge, wird die Strecke Halle-Kassel zukunftssicher gemacht. Die geplanten Investitionen von bis zu 625 Millionen Euro unterstreichen die Bedeutung dieses Projekts für die Infrastruktur und die Mobilität in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. Der offizielle Startschuss heute markiert den Beginn einer neuen Ära für den Bahnverkehr in der Region.

www.deutschebahn.com
www.halle-nachrichten.de

 

Video: Andy Müller